Zum Nachdenken/Aufgaben
a) Wie spräche man dies aus?
Kim Bäcker ist unser*e neue*r Bürgermeister*inkandidat*in!
Die Chefs verhalten sich wie Sklav*innentreiber*innen!
b) Ist dies nicht bereits geschlechtsneutral?
Handwerker (m/w/d) gesucht!
c1) Wenn Wörter für Personen mit männlichem Ursprung weibliche Formen erhalten (Movierung, z. B. Maler – Malerin), wie wäre das bei Wörtern, für die weibliche Formen fehlen, aber teils auch für Frauen genutzt werden? Sollte man weibliche Formen erfinden? Wie wären der Bücherwurm, Dummkopf, Engel, Fan, Feger, Flüchtling, Frechdachs, Gast, Kotzbrocken, Laie, Lehrling, Miesepeter, Mistkerl, Morgenmuffel, Musikus, Mensch, Naseweis, Pfiffikus, Profi, Schlau- meier, Schlawiner, Schöngeist, Spaßvogel, Teenie u. ä. weiblich? (vgl. u.)
der Gast – die Gästin, der Miespeter – die Miesepetra?
"Die Trottelin ist aber eine tolle Menschin"?
c2) Wenn weibliche und männliche Pluralformen stark unterschiedlich sind, was bilde ich gendergerecht einen Plural?
der Friseur/die Friseuse – die Friseur:sen?
c3) Wäre es besser, die weibliche Form abzuschaffen? Es war und ist gängig zu sagen, Lisa habe den Beruf 'Bäcker' gelernt bzw. eine Lehre zum 'Konditor' gemacht. [vgl. b)]
d) Wenn Wörter männlicher Herkunft für Personen gegendert werden, müsste das bei weiblicher Herkunft nicht auch so sein (Movierung, vgl. unten "weibliche Artikel für männliche Personen)?
Bsp.: Die Nervensäge und der Nervensäger?
Die Pflegekraft und der Pflegekräftige?
Die Schlampe und der Schlamper?
Die Person und der Personer?
e) Wie sähen gegenderte Nationalitäten und Historie aus?
"Die Römer:innen eroberten das Land der Frank:innen." ?
"Die alten GriechInnen"?
"Deutschland – Das Volk der Dichter:innen und DenkerInnen"?
f) Wenn Wörter von männlicher Herleitung strikt zu befreien wären, dürfte es überhaupt Lehrerin heißen, mit dem männlichen "er"? Nein? Dann:
"Die Lehrin? Der Schüler und die Schülin?"
g1) Sollen englische Wörter gegendert werden, obwohl sie original meist eine Schreibweise für m/w/d besitzen, z. B. the
nerd, follower, user, fan – Nerd:in – Follower:in – User*in – Fan*in?
g2) Englisch hat wenig geschlechtsgetrennte Wörter wie waiter/waitress; es gibt unisex 'the' male/female/diverse teacher. Sollte man einen Einheitsartikel für "der/die/das" erfinden?
Dieras Lehrer? Derieas Schüler?
h) Sprichworte – wie klingt das?
Übung macht den:die Meister:in!
Schneider*in, bleib bei deinen Leisten!
i) Sollte man alles geschlechtlich trennen?
Handball-Frauenmannschaft, neu: Handball-Frauschaft?
Blödmann, neu: Blödfrau?
j) Will 'frau' negative männliche Wörter gendern?
Versager:innen, Idiot*innen, HohlköpfInnen, Schwachmat:innen
k) Geschlechtsneutrale Firmen, quasi Sachen, mitgendern?
Pkw-Hersteller:innen, Produzent:innen von Tierfutter,
Institutionelle Investor*innen?
k) Das weiß doch jedermann! neu: ... jedermann*frau?
(Es gibt keine "diverse" Schreibform.)
i) Müssten Tiere gegendert werden, wenn der Artikel das
Geschlecht ausdrückt, also Sexus statt Genus gilt?
Eine Gruppe von Tiger*innen